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Meldungen

Koalitionsvertrag der Aufrüster - Auf dem Weg in die Militärrepublik

Lebenshaus-Newsletter - Mo, 14/04/2025 - 21:09
Die Spitzen von Union und SPD stellten am 9. April ihren Koalitionsvertrag vor, der mit aller Wahrscheinlichkeit die Geschäftsgrundlage einer... Michael Schmid http://www.lebenshaus-alb.de

Minimalkonsens gebrochen: Bundesregierung verabschiedet sich vom Ziel einer atomwaffenfreien Welt

Lebenshaus-Newsletter - Sa, 12/04/2025 - 22:24
Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD setzt kein klares Zeichen für nukleare Abrüstung. Das langjährige politische Ziel... Michael Schmid http://www.lebenshaus-alb.de

Ostermarsch in Stuttgart "Friedensfähig statt kriegstüchtig! Aufstehen für eine soziale und gerechte Welt!"

Lebenshaus-Newsletter - Fr, 11/04/2025 - 22:54
"Friedensfähig statt kriegstüchtig! Aufstehen für eine soziale und gerechte Welt!" lautet das diesjährige Motto des Stuttgarter Ostermarsches am Karsamstag, 19.... Michael Schmid http://www.lebenshaus-alb.de

Menschenrechte vor Profit! Koalitionsvertrag bei Rüstungsexporten nachverhandeln!

Lebenshaus-Newsletter - Fr, 11/04/2025 - 22:08
"Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!" kritisiert nachdrücklich, dass gemäß dem Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD Rüstungsexporte an den "Interessen... Michael Schmid http://www.lebenshaus-alb.de

Yanis Varoufakis im Interview – Trumps Zölle, Deutschlands Wirtschaft, Marine Le Pen und die Ukraine

acTVism - Fr, 11/04/2025 - 16:28

Yanis Varoufakis im Interview – Trumps Zölle, Deutschlands Wirtschaft, Marine Le Pen und die Ukraine

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Beispiel „Drohnenwall“

IMI Tübingen - Fr, 11/04/2025 - 16:24
In parallelen und abgestimmten Prozessen haben die (adelige) deutsche Kommissionspräsidentin Von der Leyen (CDU) und die künftige deutsche Bundesregierung unter Friedrich Merz (CDU) sowohl auf EU- als auch auf bundesdeutscher Ebene Rüstungsausgaben von der Schuldenbremse ausgenommen. EU-weit sollen so sagenhafte (…)

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Zölle, Freihandel und globale Machtspiele: Warum Trump nur die Oberfläche kratzt

ISW München - Fr, 11/04/2025 - 11:58

Donald Trump liebt Zölle – das sagt er selbst. Doch so simpel seine Wortwahl auch sein mag, das Thema dahinter ist komplex. Wer heute über Zölle spricht, muss auch über Freihandel, Globalisierung und die Machtverhältnisse in der Weltwirtschaft reden. Denn die Frage ist nicht nur, ob Zölle gut oder schlecht sind – sondern: Für wen eigentlich?

Freihandel in der Theorie: ein Modell für alle?

Freihandel gehört zu den zentralen Vorstellungen der marktwirtschaftlich geprägten Ökonomie. Die Grundidee ist einfach und wirkt einleuchtend: Jeder soll das herstellen, was er oder sie am besten kann. So entsteht insgesamt die effizienteste Produktion – zum Wohl aller. Diese Theorie klingt einleuchtend, ist aber so simpel wie viele andere Glaubenssätze der Marktwirtschaft.

David Ricardo formulierte sie Anfang des 19. Jahrhunderts: Wenn Länder unterschiedliche Voraussetzungen und Fähigkeiten haben, dann sollten sie sich auf das konzentrieren, was sie am besten beherrschen. (isw-spezial 33, 2020) So ließen sich weltweit möglichst viele hochwertige Güter zu möglichst geringen Kosten herstellen und durch freien Handel optimal verteilen. Zölle gelten dabei als ineffizient, weil sie den Wettbewerb verzerren. Sogar moderne Ökonom*innen stimmen in diesem Punkt meist überein. Die Süddeutsche Zeitung etwa schrieb: „Freier Handel erhöht den Wohlstand … Werden Zölle gesenkt, steigt der Wohlstand in allen beteiligten Ländern“ (3.4.2025).

Freihandel in der Praxis: eine naive Annahme

Das Problem der Theorie liegt in einer stillschweigenden Grundannahme: dass alle Arbeitskräfte und Produktionsmittel weltweit vollständig ausgelastet sind. Dahinter steckt die Vorstellung, dass in einer Marktwirtschaft jede*r, der arbeiten will, auch Arbeit findet. Doch in der Realität gibt es in fast allen Ländern – besonders in ärmeren – strukturelle Arbeitslosigkeit.

Fällt diese Annahme weg, verliert auch Ricardos Modell seine Gültigkeit. Dann konzentriert sich Arbeitslosigkeit vor allem in den schwächeren Volkswirtschaften: Wer nicht konkurrenzfähig ist, verliert. Starke Länder bauen ihren Vorsprung weiter aus – durch überlegene Technologie, bessere Bildung, leistungsfähige Infrastruktur. Schwächere Länder geraten ins Hintertreffen, Produktion und Jobs wandern ab, Armut nimmt zu.

Zwar kann Freihandel zu günstigeren Produkten führen – doch für viele Menschen in schwächeren Ländern bedeutet das den Verlust ihrer Arbeitsplätze und damit ihres Einkommens. In der Folge hilft ihnen auch der Zugang zu billigeren Waren nichts. Aus ihrer Perspektive kann Protektionismus – also die gezielte Förderung der eigenen Industrie – sinnvoller sein, auch wenn er teurere Produkte bedeutet.

Ein bekanntes Beispiel: In vielen Entwicklungsländern wurden einfache, handwerklich produzierte Schuhe durch billige Plastiksandalen aus dem Ausland verdrängt. Die lokale Produktion brach ein, Arbeitsplätze verschwanden. Oder: Europäische Fleischkonzerne exportierten Abfallprodukte wie Hühnerflügel oder Innereien zu Spottpreisen nach Afrika – mit dem Effekt, dass lokale Kleinbetriebe in der Geflügelzucht aufgeben mussten. Die Folge: Mehr Arbeitslosigkeit, weniger Einkommen, mehr Armut.

Die zentrale Frage lautet daher: Wohin fließt das Geld in einer globalisierten Welt – in die Konzernzentralen der reichen Länder oder auch in die Regionen, die bislang wenig vom Handel profitiert haben?

Erziehungszölle: Schutz für aufstrebende Industrien

Für viele Länder mit schwacher Wirtschaft war schnell klar: Freihandel hilft vor allem den Starken. Die Idee der sogenannten Erziehungszölle entstand deshalb aus der Notwendigkeit, junge Industrien vor der übermächtigen Konkurrenz zu schützen. Ziel war es, Industrien in Ländern mit Rohstoffen zu fördern – etwa durch Zölle auf importierte Waren, die man auch selbst herstellen könnte: Schuhe, Lederprodukte, verarbeitete Lebensmittel, Textilien, später vielleicht sogar Stahl.

Die Einnahmen aus den Zöllen sollten dabei direkt in den Aufbau der Industrie fließen. Doch in der Praxis verhinderten die reichen Länder, oft unterstützt durch internationale Institutionen, dass dieses Modell konsequent umgesetzt werden konnte. Selbst Staaten mit großem wirtschaftlichem Einfluss, wie Saudi-Arabien, brauchten Jahrzehnte, um ihre Ölwirtschaft auf eine eigene Weiterverarbeitung umzustellen.

Einige Länder – zum Beispiel Indien – setzen dennoch bis heute auf hohe Zölle, etwa im Automobilbereich, um die eigene Produktion zu fördern. Auch im Gründungsvertrag der Welthandelsorganisation (WTO) sind Ausnahmeregeln für solche Schutzmaßnahmen vorgesehen. Doch der große Durchbruch dieses Modells blieb bisher aus – vor allem für die breite Masse ärmerer Länder.

Freihandel als Machtinstrument

Die reichen Länder, besonders exportstarke wie Deutschland, setzten sich nach dem Zweiten Weltkrieg massiv für den Abbau von Handelshemmnissen ein – Zölle, Mengenbeschränkungen, technische Normen oder Patentschutz sollten weltweit reduziert werden. Das Ziel: Zugang zu neuen Märkten, stärkere Marktanteile für die eigene Industrie, Verdrängung der Konkurrenz.

Nach jahrzehntelangen Verhandlungen wurde 1995 die WTO gegründet. Ihr Prinzip: Handelsbarrieren sollten nur noch abgebaut, nicht wieder aufgebaut werden. Doch der sogenannte Freihandel blieb ein komplexes Gefüge voller Sonderregeln und Ausnahmen. Besonders Kuba war – trotz aller Freihandelsrhetorik – weiterhin massiven Sanktionen ausgesetzt. Andere Länder kämpften regelmäßig mit Schuldenkrisen, verursacht durch eine zu schnelle Öffnung ihrer Märkte und den damit einhergehenden Verlust wirtschaftlicher Eigenständigkeit.

TTIP: Der Freihandel als strategische Waffe

Wer erinnert sich noch an TTIP? Das geplante Handelsabkommen zwischen den USA und der EU sollte nicht nur wirtschaftliche Vorteile bringen, sondern auch geopolitisch wirksam sein – vor allem gegenüber dem aufstrebenden China. Ziel war es, globale Standards zu setzen, die für China schwer zu erfüllen wären. (isw-report 97, 2014)

Doch TTIP scheiterte – an inneren Spannungen und am öffentlichen Widerstand. Das Ziel, China zu bremsen, blieb jedoch bestehen. Statt über Handelsabkommen setzt man heute auf Zölle, Exportverbote, Investitionsverbote und andere Maßnahmen, die dem Freihandelsgedanken widersprechen. China ist allerdings kein schwacher Akteur – anders als Kuba kann es Gegenmaßnahmen ergreifen.

Zölle out – Kapitalverkehr in

Während der freie Warenhandel heute weitgehend zur Normalität geworden ist (Zölle sind meist niedrig, innerhalb der EU sogar abgeschafft), hat ein anderer Bereich die Bühne betreten: der freie Kapitalverkehr.

Konzerne und ihre Regierungen fordern zunehmend ungehinderten Zugang zu globalen Investitionsmöglichkeiten – möglichst ohne staatliche Eingriffe. Kapital, Technik und Management sollen dorthin fließen, wo Arbeitslöhne niedrig sind. Für diese Investitionen erwarten die Unternehmen größtmögliche Sicherheit: Sie wollen ihr Kapital bei Bedarf schnell wieder abziehen können, ihre Gewinne ins Heimatland transferieren, ihre Standorte selbst wählen.

In den letzten Jahrzehnten wurde diese Form der Globalisierung stark vorangetrieben. Die Folge: Multinationale Konzerne profitieren, lokale Bevölkerung und Umwelt nicht unbedingt. Ein Beispiel ist Nigeria – reich an Rohstoffen, aber geplagt von Umweltzerstörung und Armut in den Förderregionen.

Weltwirtschaft bedeutet heute: ein globaler Markt mit möglichst einheitlichen Regeln – vor allem im Sinne der großen Unternehmen. Es geht längst nicht mehr nur um den Export von Waren, sondern um Standortkonkurrenz, Subventionen, Deregulierung und maximale Freiheit für Kapital und Konzerne. (siehe dazu: isw-report 109, 2017; isw-report 115, 2018)

Israels geheime Lobby der Rüstungsindustrie in Brüssel

acTVism - Fr, 11/04/2025 - 11:19

Israels geheime Lobby der Rüstungsindustrie in Brüssel

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Trumps Zollkrampf: Schwere Verkennung der Kapitalinteressen

ISW München - Fr, 11/04/2025 - 09:33

Donald Trump, ausgestattet mit begrenzter ökonomischer Einsicht und weitgehend resistent gegenüber kompetenten Beratern, hat erneut Zölle erhöht – gegenüber nahezu allen Ländern. Laut Presseberichten sollen sogar Importe von einer kleinen Insel im Indischen Ozean betroffen sein, auf der nur Pinguine leben. Trumps Begründung: „Jahrzehntelang wurde unser Land geplündert, gebrandschatzt, vergewaltigt und ausgeplündert – von nahen und fernen Nationen, von Freunden und Feinden gleichermaßen.“ (1) Besonders im Fokus: Vietnam, das mit einem der höchsten Zollaufschläge von 46 % belegt wurde.

Solche Aussagen wirken verstörend – gerade aus dem Mund eines Präsidenten eines Landes, das in den letzten 100 Jahren kaum ein Jahrzehnt ohne Angriffskrieg erlebt hat, das Millionen, vielleicht zig Millionen Kriegstote zu verantworten hat, das in Vietnam einen der grausamsten Kriege seit dem Naziterror in Osteuropa geführt hat. Die USA unterhielten Folterschulen wie die „Escuela de las Americas“ in Panama, um in abhängigen Ländern Repression zu schulen, und ihre Konzerne plündern weltweit Rohstoffe und häufen immense Reichtümer an. Wenn ein Vertreter dieses Systems sich als Opfer stilisiert, bleibt einem fast die Sprache weg.

Einige Zollbeispiele (2)

  • Vietnam: 46 %
  • Bangladesch: 37 %
  • Thailand: 36 %
  • China: 34 %
  • Indonesien / Taiwan: 32 %
  • Schweiz: 31 %
  • Südafrika: 30 %
  • Pakistan: 29 %
  • Indien: 26 %
  • Südkorea / Japan: 25–24 %
  • EU: 20 %
  • Argentinien / Australien / Brasilien / Saudi-Arabien / Großbritannien: 10 %
Trumps Vorstellung: Rückbau der Weltwirtschaft

Trump sieht das große Handelsbilanzdefizit der USA als zentrales Problem – 2023 lag es bei 800 Milliarden Dollar, zehnmal so hoch wie das zweitgrößte Defizit. In den 1990er-Jahren betrug es noch unter 100 Milliarden. Im selben Zeitraum sank der Anteil der Industrie am US-BIP von 23 % auf 17 %. (3) Eine Grafik dazu zeigt, dass es in etwa der drei größten Handelsüberschüsse bedarf, um das US-Defizit auszugleichen.

Was Trump offenbar anstrebt, ist eine Renaissance der Industrieproduktion im eigenen Land – mehr „Made in USA“, weniger Importabhängigkeit. Er will zurück zu einer Zeit vor der Globalisierung, als Produktion noch vorwiegend national organisiert war. Damals war industrielle Wertschöpfung im Inland mit Exportorientierung verbunden, nicht mit der heutigen Praxis der global verteilten Produktionsketten.

Doch diese Welt existiert nicht mehr. Statt Produktion für den Export dominiert heute eine weltweite Arbeitsteilung, bei der Konzerne ihre Fertigung dahin verlagern, wo sich durch Lohnkosten, Steuervorteile, Infrastruktur oder Know-how maximale Gewinne erzielen lassen. Produktionsketten sind global fragmentiert, das Resultat ist ein undurchschaubares Netz aus Standorten, Vorprodukten und Lieferanten.

Eine Rückabwicklung dieser Strukturen ist nicht trivial: Sie ist komplex, detailreich, teuer – und politisch riskant. Trumps plötzliche Zollerhöhungen bewirken keine strukturelle Wende, sondern vor allem Chaos. Wer glaubt, man könne durch einseitige Strafzölle die industrielle Basis zurückholen, verkennt die ökonomischen Realitäten. Historische Beispiele von Schutzzoll-Politik zielten auf langfristige Industrieentwicklung – Trump hingegen agiert ohne Konzept und Kontext.

Konflikt mit den Kapitalinteressen: Die Konzerne denken global

Trumps Maßnahmen stehen in offenem Widerspruch zu den Interessen vieler US-Konzerne. Die großen Kapitalinteressen dürften deutlich anders gelagert sein, als Trump sie wahrnimmt. Beispiel Nike: Der US-Sportartikelkonzern lässt laut Süddeutscher Zeitung (5.4.2025) die Hälfte seiner Schuhe und ein Viertel der Textilien in Vietnam fertigen. Rechnet man Indonesien (32 % Zoll) und China (34 %) hinzu, sind 95 % der Nike-Produkte von den Zöllen betroffen. Diese Produkte sind für den US-Markt bestimmt. Nike hat keinerlei Interesse an einer Zollpolitik, die seine Produktionskosten massiv erhöht – und steht damit exemplarisch für viele Unternehmen mit globaler Produktion.

Trump ignoriert offenbar die Realität globaler Lieferketten. Moderne Konzerne organisieren ihre Produktion in viele Stationen, verteilt über unterschiedliche Länder. Kriterien sind u. a. günstige Löhne, staatliche Unterstützung, gute Logistik, Nähe zu Zulieferern, Forschungseinrichtungen oder Absatzmärkten. Heraus kommt ein fein abgestimmtes System – und ein globales Produktionsnetzwerk, das durch Transportketten zusammengehalten wird. Allein 110.000 Frachtschiffe transportieren täglich Halbfertig- und Vorprodukte um die Welt (4). Der dabei verwendete Kraftstoff – Schweröl – ist kostengünstig, wenn auch extrem umweltschädlich.

Dieses System zerschlägt Trump mit seinen Zöllen. Preisaufschläge zwischen 20 % und 50 % auf Importprodukte führen zwangsläufig zu massiven Kostensteigerungen – und damit zu wirtschaftlichen Verwerfungen.

Inflation und Zusatzkosten: Das Chaos nimmt Fahrt auf

Nehmen wir wieder Nike: Produkte aus Vietnam werden in den USA deutlich teurer. Das ist Inflation im klassischen Sinn – steigende Bezugskosten durch importseitige Verteuerung. Die Situation erinnert an den Preisschub durch die Sanktionen gegen russische Energie 2022. Sinkt der Absatz in den USA, versucht Nike womöglich, seine Waren nach Europa umzuleiten – wo es keinen Zollaufschlag auf vietnamesische Produkte gibt. Die Folge: Überangebot, Preisdruck, möglicherweise fallende Preise in der EU.

Ähnliches Szenario bei Autos: Deutsche Hersteller könnten Fahrzeuge, die sie in den USA nicht mehr absetzen können, in Europa oder Japan anbieten. Gleichzeitig drängen Toyota und Hyundai, ebenfalls betroffen, stärker in den EU-Markt. Das Ergebnis: höhere Autopreise in den USA, niedrigere Preise in Europa, verbunden mit Absatzverlagerungen, Druck auf heimische Hersteller und potenziell steigende Arbeitslosigkeit.

In den USA wiederum steigen die Verbraucherpreise – nicht nur für Importprodukte, sondern auch für inländisch produzierte Waren. Denn US-Firmen können in dieser Situation problemlos ihre Preise anheben, da die Konsumenten mit höheren Preisen ohnehin rechnen. Wir sahen dieses Muster schon 2022: Der Ölpreisschock ermöglichte vielen Konzernen, ihre Gewinnmargen zu steigern. Die Verbraucher tragen die Last – in Form von Reallohnverlusten und Nachfragerückgang. Eine Rezession ist kaum zu vermeiden.

Welche wirtschaftlichen Folgen sich daraus ergeben, hängt von vielen Faktoren ab: der Struktur der Lieferketten, der Reaktion der betroffenen Länder, möglichen Gegenzöllen, Wechselkursentwicklungen – doch sicher ist: Die Weltwirtschaft rutscht in eine Phase erheblicher Unsicherheit.

Märkte hassen Unsicherheit – und reagieren prompt

Die internationalen Finanzmärkte reagierten bereits: Aktienkurse weltweit stürzten ab, ebenso wie Gas- und Ölpreise – Letztere trotz unveränderter Angebotslage. Der Rückgang um 15 % innerhalb weniger Tage deutet darauf hin, dass die Märkte mit einem Nachfragerückgang rechnen – sprich: mit einer globalen Rezession.

Mag sein, dass einige US-Firmen kurzfristig profitieren – höhere Importpreise verbessern ihre Wettbewerbsposition. Doch diese Vorteile werden durch Inflation und sinkende Kaufkraft überlagert. Zölle wirken wie Konsumsteuern: Sie erhöhen die Staatseinnahmen, treffen aber die Verbraucher. Trump dürfte die Einnahmen nutzen, um Steuererleichterungen für seine wohlhabende Klientel zu finanzieren. Der Rest der Bevölkerung bleibt auf den Kosten sitzen.

Fazit: Ein ökonomisches Eigentor – globaler Rückschritt durch Zwangszölle

Wenn die Zölle Bestand haben – was fraglich ist, da sie gegen die Interessen vieler Großkonzerne verstoßen –, wird die Weltwirtschaft mit erheblichen Zusatzkosten belastet: durch die notwendige Neustrukturierung der Lieferketten, durch höhere Produktionskosten, durch geringere Effizienz. Die Trump-Zölle führen zu einer massiven Verteuerung von Produkten und zu einem Rückgang der globalen Wettbewerbsfähigkeit. Ein Rückschritt, der nicht nur die USA, sondern auch Europa, Asien und Lateinamerika in Mitleidenschaft ziehen dürfte.

Vor diesem Hintergrund ist der weltweite Einbruch der Börsenkurse nur allzu verständlich: Die Märkte antizipieren nicht nur ein temporäres Ungleichgewicht, sondern den Beginn einer tiefgreifenden Krise.

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Quellen

(1) Wirtschaftswoche 2.4.2025: USA führen komplexes Zollsystem ein – 20 Prozent auf Einfuhren aus der EU, https://www.wiwo.de/politik/ausland/donald-trump-us-praesident-verhaengt-zoelle-20-prozent-auf-einfuhren-aus-der-eu/100118574.html

(2) Wirtschaftswoche: 4.4.2025, https://www.wiwo.de/politik/ausland/zoelle-hoehe-laender-territorien-die-komplette-liste-der-neuen-importabgaben-der-usa/100118701.html (komplette Liste der verhängten US-Zölle)

(3) Weltbank, Data Indicators: https://data.worldbank.org/indicator?tab=all

(4) bpb – Bundeszentrale für politische Bildung: kurz und knapp: Seefracht, 24.9.2024, https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/globalisierung/52531/seefracht/

Koalitionsvertrag besiegelt AKW-Aus

Lebenshaus-Newsletter - Do, 10/04/2025 - 21:51
Die Forderung von CDU und CSU, den Abriss der AKW zu stoppen und eine Wiederinbetriebnahme alter Reaktoren zu prüfen, hat... Michael Schmid http://www.lebenshaus-alb.de

Yanis Varoufakis on Trump’s tariffs, Germany’s Economy, Marine Le Pen’s ban & Ukraine War

acTVism - Do, 10/04/2025 - 18:50

Yanis Varoufakis on Trump's tariffs, Germany's Economy, Marine Le Pen's ban & Ukraine War

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Koalitionsvertrag der Aufrüster – Auf dem Weg in die Militärrepublik

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Kurt Eisner: Revolte für den Frieden

Lebenshaus-Newsletter - Do, 10/04/2025 - 17:01
Im Editions-Regal "Pazifisten und Antimilitaristen aus jüdischen Familien" (www.schalom-bibliothek.org) ist soeben der letzte von drei von Peter Bürger in Kooperation... Michael Schmid http://www.lebenshaus-alb.de

Wissenschaftsfreiheit als Prämisse von Friedens- und Konfliktforschung

IMI Tübingen - Do, 10/04/2025 - 16:07
Wie in anderen disziplinären Feldern, so gilt auch für die deutschsprachige Friedens- und Konfliktforschung: Die Bedrohung der Wissenschaftsfreiheit in fernen Ländern zu beklagen fällt leicht. Widerspruch ist solange erwünscht, wie die Angriffe auf Forschung, Lehre und Zivilgesellschaft im eigenen Land (…)

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Prof. Mearsheimer – Ukraine-Krieg, Israels Völkermord, Trumps Zölle und China

acTVism - Do, 10/04/2025 - 10:18

Prof. Mearsheimer – Ukraine-Krieg, Israels Völkermord, Trumps Zölle und China

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Kampf um Grönland

IMI Tübingen - Mi, 09/04/2025 - 11:14
Mit der Wahl von Donald Trump zum 47. Präsidenten der USA ist auch die Arktis-Insel Grönland in den Mittelpunkt der internationalen Aufmerksamkeit gerückt. Die unverhohlenen Annexionspläne der US-Administration haben viele Menschen in Grönland und Dänemark aufgeschreckt. Sie belasten die wachsenden (…)

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Südafrikas Kohleexporte nach Israel untergraben Solidarität mit Palästina

acTVism - Mi, 09/04/2025 - 10:25

Südafrikas Kohleexporte nach Israel untergraben Solidarität mit Palästina

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Georg Elser: Allein gegen Hitler

Lebenshaus-Newsletter - Mi, 09/04/2025 - 07:02
Vor 80 Jahren – am 9. April 1945 – wurde der Schreinergeselle Georg Elser im KZ Dachau ermordet. Mit einer... Michael Schmid http://www.lebenshaus-alb.de

Friedensfähig statt kriegstüchtig - Friedensbewegung sammelt sich zum Ostermarsch!

Lebenshaus-Newsletter - Di, 08/04/2025 - 22:12
Die Netzwerke der deutschen Friedensbewegung, die Kooperation für den Frieden und der Bundesausschuss Friedensratschlag rufen alle Friedensinitiativen vor Ort dazu... Michael Schmid http://www.lebenshaus-alb.de

Militärausgaben und Sozialabbau

IMI Tübingen - Di, 08/04/2025 - 13:40
—————————————IMI-Studie 2025/01Militärausgaben und Sozialabbau: Rüstung statt Rente – Kanonen statt ButterGesamte Studie hier herunterladen————————————— ZusammenfassungDie Kurzstudie fasst frühere Artikel zusammen und ergänzt sie um die Aspekte des jüngsten Rüstungs- und Schuldenpaketes. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass von einer kaputtgesparten (…)

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