Aufruf zu Protesten gegen die NATO-Sicherheitskonferenz ...

Aufruf zu Protesten gegen die NATO-Sicherheitskonferenz in München

Verhandeln statt Schießen –
Abrüsten statt Aufrüsten

Demonstration Samstag, 18. Februar 2023

Wir mobilisieren gegen die sogenannte Sicherheitskonferenz (SIKO), die vom 17. bis 19. Februar 2023 in München stattfindet. Dort treffen sich Staats- und Regierungschefs sowie Politiker*innen mit Spitzenmilitärs, mit Vertreter*innen von Großkonzernen und der Rüstungsindustrie. Die NATO-Staaten geben dort den Ton an. Ihnen geht es um die Sicherung der strategischen Vormachtstellung westlicher kapitalistischer Staaten und ihrer Konzerne, nicht um die Sicherheit der Menschen, weder hier noch anderswo auf der Welt. Die SIKO dient vor allem dazu, sich über eine gemeinsame Strategie der NATO-Staaten gegen die Rivalen Russland und VR-China zu verständigen. Vor allem aber soll die Aufrüstung der NATO vorangetrieben und gerechtfertigt werden.

Gegen jeden Krieg

Im Gegensatz zu unseren Regierungen, die die Kriege der NATO-Staaten gegen Jugoslawien, Afghanistan, Irak und Libyen etc. gerechtfertigt und unterstützt haben treten wir kompromisslos gegen jede Anwendung militärischer Gewalt gegen andere Länder ein. Deshalb verurteilen wir den völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die damit verbundene Annexion ukrainischen Territoriums. Der Krieg hat bereits zu zehntausenden Toten und Verletzten, zu ungeheuren Zerstörungen und Millionen Geflüchteten geführt. Dieser Krieg droht immer weiter zu eskalieren und kann in einer Katastrophe mit dem Einsatz von Atomwaffen enden.

Zur Vorgeschichte gehört: 2014 hatten die Verwaltungsbezirke Donezk und Lugansk im Donbas ihre Unabhängigkeit erklärt, weil sie den auf die Maidan-Proteste folgenden rechten Putsch nicht mitmachen wollten. Seitdem versucht die ukrainische Regierung, diese Gebiete mit militärischer Gewalt zurückzuerobern. Zur Vorgeschichte gehört insbesondere die massiv vorangetriebene NATO-Osterweiterung, die Aufkündigung aller gemeinsamer Rüstungsbegrenzungsabkommen durch die USA und die beabsichtigte Aufnahme der Ukraine in die NATO. Das alles wurde von Russland als zunehmende Bedrohung wahrgenommen. Von Russland geforderte Sicherheitsgarantien wurden von der NATO rundweg abgelehnt. Dieser von uns seit Jahren kritisierte Konfrontationskurs rechtfertigt auf keinen Fall den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine.

Der Krieg in der Ukraine muss beendet werden.

Wir treten ein:

  •  Für einen sofortigen Waffenstillstand und für Verhandlungen!
    Die einzige Alternative zum Krieg ist eine Verhandlungslösung.
    Immer mehr westliche Waffenlieferungen beenden nicht den Krieg, ebenso wenig wie die Fortsetzung der Kriegshandlungen Russlands.
  • Für gegenseitige Sicherheitsgarantien für Russland und die Ukraine 
    Ein Beitritt der Ukraine in die NATO muss ausgeschlossen werden und Russland muss die territoriale Unversehrtheit und Souveränität der Ukraine garantieren.
  • Für die Beendigung aller Wirtschaftssanktionen
    Sie sorgen vor allem im Globalen Süden, aber auch in Europa und Russland für Armut, Hunger und Tod, während die Kriegstreiber meist unversehrt bleiben.;
  • Wir sind solidarisch mit den Friedenskräften, den Kriegsdienstverweigerern und Deserteuren in Russland und der Ukraine.

Stoppt die Aufrüstung Deutschlands und der NATO

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine dient jetzt als Vorwand für ein gigantisches, seit langem geplantes Aufrüstungsprogramm. Die Militärausgaben Deutschlands sollen in den kommenden Jahren, zusammen mit dem jährlichen Anteil aus dem 100 Mrd. „Sondervermögen“ zur Aufrüstung der Bundeswehr, von 50,3 auf rund 70 bis 80 Mrd. Euro jährlich ansteigen. Deutschland katapultiert sich damit auf den dritten Platz bei den weltweiten Rüstungsausgaben.

Wir treten ein für Abrüstung und eine Politik der Entspannung

Wir fordern: 

  • Statt Milliarden für die klimaschädliche Aufrüstung, Investitionen in den Klimaschutz, die  UN-Flüchtlings-und Welthungerhilfe, in die Sozialsysteme, das öffentliche Verkehrs- und Gesundheitswesen,  in Bildung und Kultur      
  • Für die Beendigung aller Auslandseinsätze der Bundeswehr, den Austritt Deutschlands aus dem NATO-Kriegsbündnis und allen Militärstrukturen der EU       
  • Keine Anschaffung von bewaffneten Drohnen       
  • Keine US-Kampfflugzeuge für den Einsatz der in Deutschland stationierten Atomwaffen
  • Schluss mit der deutschen Beihilfe zu völkerrechtswidrigen Angriffskriegen und zum illegalen Drohnenkrieg, der über die US-Airbase Ramstein geführt wird.
  • Für die Schließung aller US-Truppenstützpunkte und aller Kommandozentralen der USA und NATO in Deutschland
  • Schluss mit der deutschen Beteiligung an der Atomkriegsstrategie der USA durch die sog. Nukleare Teilhabe. Die Bundesregierung muss dem UN-Atomwaffenverbotsvertrag beitreten und die Stationierung der US-Atomwaffen in Büchel aufkündigen.

Deutsche Rüstungsexporte verbieten

Deutschland liegt bei den Rüstungsexporten weltweit auf dem skandalösen vierten Rang. Kunden deutscher Waffenlieferanten sind diktatorische und kriegführende Staaten. Dazu gehört die Türkei, die einen blutigen Krieg gegen die kurdische Bevölkerung führt und völkerrechtswidrig nordsyrische Gebiete besetzt und bombardiert, um das demokratische, emanzipatorische Projekt in Rojava zu zerschlagen. Beliefert wird auch Saudi-Arabien für seine brutalen Angriffe gegen den Jemen.      

  • Die todbringenden Geschäfte der Waffenhändler und Kriegsprofiteure müssen unterbunden werden,  ebenso die Lizenzvergabe und die Verlagerung der Rüstungsproduktion ins Ausland.

Internationale Zusammenarbeit statt Konfrontation

Weltweit haben die Militärausgaben inzwischen die astronomische Summe von 2.100 Mrd. Dollar erreicht. Davon entfallen allein 1.190 Mrd. Dollar auf die NATO-Staaten. Das sind 18-mal so viel wie die Ausgaben Russlands und 4-mal so viel wie die Chinas. Ein Bruchteil dieser Milliarden würde ausreichen, um den weltweiten Hunger zu beenden, allen Menschen medizinische Versorgung und den Zugang zu Bildung zu ermöglichen.
Die gegenwärtigen und zukünftigen Krisen können nicht mit immer größeren Waffenarsenalen, nicht durch kapitalistische Konkurrenz und nicht durch Großmachtrivalität gelöst werden, sondern nur durch internationale Kooperation.
Um die größte Herausforderung unserer Zeit, die Klimakatastrophe aufzuhalten, sind internationale Kooperation und Investitionen in Billionenhöhe nötig. Doch selbst die völlig unzureichenden Reparationszahlungen an die armen Länder des Südens für Klimaschäden werden nicht eingehalten.       

  • Schluss mit der ökonomisch und militärisch erzwungenen Ausbeutung des globalen Südens!

Fluchtgründe beseitigen statt Flüchtende bekämpfen       

Kriege, Klimawandel, Armut, politische Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen treiben Millionen Menschen zur Flucht. Nur wenige von ihnen erhalten in Deutschland Schutz. Die Bundesregierung ist für die meisten dieser Fluchtgründe mitverantwortlich. Ungerechte Wirtschafts- und Handelsbeziehungen, Sanktionen und Krieg zerstören die Lebensgrundlagen in den Ländern des Globalen Südens. Doch Deutschland und die EU schotten sich ab, treiben Flüchtende unter Missachtung der Menschenrechte illegal zurück und lassen jedes Jahr Tausende im Mittelmeer ertrinken. Damit finden wir uns nicht ab.

  • Schluss mit dieser zerstörerischen Politik!

Unsere Solidarität gehört allen Flüchtenden. Wir begrüßen die unkomplizierte Aufnahme der Menschen, die aus der Ukraine flüchten, fordern dies aber auch für alle anderen, die aus ihren Heimatländern fliehen müssen.

  • Frontex abschaffen, die Bekämpfung von Geflüchteten beenden! Kein Mensch ist illegal!

Geht mit uns auf die Straße für Abrüstung und gegen Kriegsvorbereitung, für weltweite soziale Gerechtigkeit, für Solidarität mit den Flüchtenden und für einen demokratischen, sozialen und ökologischen Umbau der Gesellschaft.

Engagiert Euch – werdet aktiv, denn Friedenspolitik, Abrüstung und konsequenten Klimaschutz wird es nur durch wachsenden gesellschaftlichen Druck und eine starke außerparlamentarische Bewegung geben.

Aktionsbündnis gegen die NATO-Sicherheitskonferenz

www.sicherheitskonferenz.de oder www.antisiko.de


Unterstützungserklärungen: hier per Webformular
(Die Unterstützungen auf antisiko.de und hier auf sicherheitskonferenz.de werden synchronisiert)

UNTERSTÜTZUNGS-BEITRÄGE:
Einzelpersonen: 20 Euro, Klein-Gruppen: 30,- Euro, größere Organisationen: 50,- Euro - oder mehr
BÜNDNIS-KONTO:
C. Schreer, IBAN: DE, BIC: , Stichwort: SIKO 2023

Unterstützung auch per E-Mail: gegen@sicherheitskonferenz.de oder
per Fax: - bitte angeben: als Einzelperson / als Organisation
Links zum Aufruf: Webseite, oder als PDF.

Texte, Quellen, Inhalte ...

Quellenverweise, die zur aktuelleren Auseinandersetzung mit einer Politik beitragen sollen, wie sie durch die NATO-Sicherheitskonferenz propagiert wird.

Hier zur Kampagne 2023

Empfehlung:
https://www.imi-online.de/publikationen/imi-aktuell/ IMI-Aktuell - fast tägliche Meldungen ...
https://www.friedensratschlag.de/?Online-Publikationen laufend Infos beim Bundesausschuss Friedensratschlag
und natürlich die fortlaufenden "Feeds" (Meldungen) auf dieser Seite (die ich manchmal auch hier hervorhebe).

Achtung: Hier finden sich auch "temporäre" Links, die nach gewisser Zeit nur gegen Bezahlung lesbar sind.
... und hier die Linkliste vom Vorjahr, meist weiter relevant und lesenswert!



BTW: #TootNotTweet ;-)

José Nivoi 15.02.2025 am Stachus

José Nivoi

Italienisches Manuskript zuerst, dann die deutsche Übersetzung, danach noch auf Englisch)

Ciao a tutte e a tutti,
Sono José Nivoi, faccio parte del CALP (Collettivo Autonomo Lavoratori Portuali), è un collettivo che si basa sull’antifascismo, l’internazionalismo e l’anticapitalismo. Con il mio collettivo di lavoratori portuali abbiamo deciso di bloccare armi dirette in vari teatri di guerra, dal teatro di guerra yemenita a partire dal 2019, dalla guerra in Kurdistan bloccando armi dirette in Turchia nel porto di Iskenderun, ad armi dirette al porto di Ashdod in Israele, proprio perché non volevamo essere complici di quelli che sono i massacri che i nostri governi portano in quelli stati lì; perché la guerra comincia da qua, nelle università con lo studio e la progettazione, con la produzione attraverso le fabbriche e come ultima frontiera i porti e gli aeroporti, e proprio per questo abbiamo cercato di bloccare quello che è l’ingranaggio di quello che oggi costituisce la NATO, cioè la produzione di armi. 

Adesso in questa fase qua stiamo cercando di mettere insieme varie realtà di lavoratori portuali in giro per l’Europa soprattutto nell’area del Mediterraneo, infatti a fine mese avremo un’assemblea ad Atene insieme a varie Nazioni, tra cui gli Sloveni, i Greci, verranno anche un gruppo di portuali tedeschi, francesi, spagnoli. Stiamo cercando di allargare per creare un movimento di sciopero internazionale contro le guerre. Anche perché sono le stesse guerre che oltre a creare genocidi in giro per il mondo creano impoverimento sui posti di lavoro e noi siamo i primi a subirle. Quindi volevo portarvi questa grande solidarietà internazionale soprattutto dal porto di Genova e dei compagni del mio collettivo. Grazie!


Übersetzung auf Deutsch:

Hallo an alle,
Ich bin José Nivoi, ich bin Teil von CALP (Autonomes Kollektiv Hafenarbeiter), einem Kollektiv, das sich auf Antifaschismus, Internationalismus und Antikapitalismus basiert. Mit meinem Kollektiv von Hafenarbeitern haben wir beschlossen, Waffenlieferungen an verschiedene Kriegsschauplätze zu blockieren, vom jemenitischen Kriegsschauplatz, der 2019 begann, von dem Krieg in Kurdistan, indem wir Waffenlieferungen an den Hafen von Iskenderun in der Türkei blockieren, bis hin zu Waffenlieferungen an den Hafen von Ashdod in Israel, eben weil wir nicht Komplizen der Massaker sein wollen, die unsere Regierungen diesen Staaten dort bringen; weil der Krieg hier beginnt, in den Universitäten mit dem Studium und der Planung, mit der Produktion in den Betrieben und als letzte Grenze die Häfen und Flughäfen, und gerade deshalb haben wir versucht, das Rädchen im Getriebe dessen zu blockieren, was heute die NATO ausmacht, nämlich die Produktion von Waffen. 

In dieser Phase versuchen wir, verschiedene Realitäten von Hafenarbeitern in ganz Europa zusammenzubringen, insbesondere im Mittelmeerraum. Ende des Monats werden wir eine Versammlung in Athen haben, an der verschiedene Nationen teilnehmen werden, darunter die Slowenen, die Griechen, eine Gruppe deutscher Hafenarbeiter wird ebenfalls kommen, als auch Gruppen französischer und spanischer Hafenarbeiter. Wir versuchen, eine internationale Streikbewegung gegen Kriege zu schaffen. Nicht zuletzt, weil es dieselben Kriege sind, die nicht nur Völkermörder in der ganzen Welt verursachen, sondern auch Verarmung am Arbeitsplatz, und wir sind die ersten, die darunter leiden. Deshalb wollte ich Euch diese große internationale Solidarität vor allem aus dem Hafen von Genua und von den Genossen meines Kollektivs überbringen. Danke!


Übersetzung auf Englisch:

Hello to everyone,
I am José Nivoi, I am part of CALP (Collective Autonomous Dockworkers), it is a collective based on anti-fascism, internationalism and anti-capitalism. With my collective of dockworkers, we decided to block arms directed to various theatres of war, from the Yemeni theatre of war starting in 2019, from the war in Kurdistan by blocking arms directed to Turkey in the port of Iskenderun, to arms directed to the port of Ashdod in Israel, precisely because we did not want to be accomplices to the massacres that our governments bring to those states there; because war begins here, in the universities with the study and design, with the production through factories and as the last frontier the ports and airports, and precisely for this reason we have tried to block what is the cog in the wheel of what today constitutes NATO, that is, the production of weapons.

Now in this phase we are trying to bring together various realities of dockworkers around Europe especially in the Mediterranean area. In fact, at the end of the month, we will have an assembly in Athens together with dockworkers from various nations, including the Slovenians, the Greeks, a group of German, and groups of French and Spanish dockworkers will also come. We are trying to expand to create an international strike movement against wars. Not least because it is the same wars that in addition to creating genocides around the world, create impoverishment in the workplace and we are the first to suffer them. So, I wanted to bring you this great international solidarity especially from the port of Genoa and the comrades of my collective. Thank you!

Übersetzung: Andrea Sittoni

Lisa Pöttinger am 15.02.2025 am Marienplatz

Lisa Pöttinger

Marienplatz 15.02.2025 Antisiko-Kundgebung
Hallo alle miteinander,

heute stehen wir erneut hier, um die ökonomischen und militärischen Machenschaften und Pläne der Sicherheitskonferenz-Beteiligten zu kritiseren. Deutsche Parteien überbieten sich im Wahlkampf gerade mit einer Aufrüstungsforderung nach der anderen. Da legt die Ampel mit einem Sondervermögen von 100 Mrd Euro vor, die ehemalige Friedenspartei die Grünen wollen 3,5% des BIP für Aufrüstung, die AfD gar 5%, es geht um Wehrpflicht und Kriegstüchtigkeit. Und das alles soll angeblich unserer Sicherheit dienen.  Doch um wessen Sicherheit geht es denn, wenn Militarisierung vor allem der Realisierung ökonomischer Interessen gilt? Die deutschen Rüstungskonzerne verdienen sich eine goldene Nase am Genozid in Gaza, eine Waffenlieferung nach der anderen hat dort den Mord von Zehntausenden, wenn nicht sogar Hunderttausender Menschen ermöglicht und die gesamte Bevölkerung Gazas mehrfach vertrieben. Die deutschen Rüstungskonzerne verdienen sich eine goldene Nase an den türkischen Angriffen auf Rojava. Die Waffenlieferungen an das faschistische Erdogan-Regime ermöglichen die Bekämpfung der einzigen demokratischen Kraft in Syrien und erneut die Tötung und Vertreibung unzähliger Menschen. Deutsche Rüstungsexporte schaffen keine Sicherheit, sondern Elend und Vertreibung.

Kriege zerstören die Lebensgrundlage, die Freiheit und die Sicherheit unzähliger Menschen. Sie müssen fliehen. Auch die von der Nato bzw. von Nato-Staaten unterstützten Kriege zwingen Menschen zum Verlassen ihrer Heimat. Doch wenn sie Schutz suchen, werden sie an den US-amerikanischen und europäischen Grenzen immer gewaltvoller behandelt. Eingesperrt unter horrenden Bedingungen, im Mittelmeer von Frontex aktiv ertränkt, angegriffen oder sogar angeschossen, nach Lybien in Gefängnisse mit Zwangsarbeit und sexualistierter und physischer Gewalt "zurückgeführt", in die Türkei und andere Schurkenstaaten gleich direkt ins Gefängnis oder den Tod abgeschoben. Die Aufrüstung der Gesellschaft gilt immer auch den Grenzen. Hier entstehen voll überwachte, oft tödliche Zonen, die nur durch die Entwicklung militärischer Technologie möglich war. Militarisierung schafft keine Sicherheit, sondern die Unterdrückung schutzsuchender Menschen.

Immer wieder hören wir, bei der Aufrüstung ginge es um die Verteidigung von Freiheit, Demokratie und Menschenrechte. Doch wenn es tatsächlich um diese Werte ginge, dann würden faschistische Regierungen wie die Türkei oder Israel keine deutschen Waffen bekommen. Wenn es darum tatsächlich ginge, würden Politiker:innen nicht sofort nach der Abschiebung von Syrer:innen schreien, sobald eine Diktatur durch eine andere ersetzt wird. Wenn es um Menschenrechte ginge, dann gäbe es keine militarisierten Außengrenzen die jedes Jahr Zehntausende in den Tod reißen. Wenn es um Menschenrechte ginge, dann würden Politiker:innen fast aller Parteien nicht mit einer aggressiven und rassistischen Rethorik gegen alle migrantischen Personen in Deutschland hetzen, was Medien wie Springer dankbar aufgreifen und noch multiplizieren.

Nein, Militarisierung schafft keine Sicherheit. Militarisierung verschafft den reichen(hier alternativ zu "reich" eher "imperialistisch"?) Staaten vielmehr Zugang zu Ressourcen, Militarisierung sichert ihre Macht auf Kosten des Restes der Welt. Militarisierung kostet Leben, Militarisierung kostet uns Ressourcen, die viel besser aufgehoben wären im Klimaschutz, in Bildung, in Integration, in Gesundheit, in Sozialem. Doch im Kapitalismus gilt vor allem eins: die Profitinteressen der reichsten Konzerne kosten sie, was es wolle. Bis zur letzten Patrone und gerne auch mit vielen jungen Menschen als Kanonenfutter. Und deshalb richten wir uns nicht nur gegen die Unsicherheitskonferenz, sondern gegen den Kapitalismus als System. Wir wollen ein Wirtschaftssystem, das nicht mit der militärischen Unterdrückung anderer Völker auf Pump gehalten wird. Wir wollen ein demokratisches Wirtschaftssystem, das sich nicht den Zugang zu Ressourcen freibomben muss, um dann die davon vertriebenen, gewaltsam zurückzuweisen oder gar in den Tod zu stoßen. Wir wollen nicht kriegstüchtig werden, sondern friedensfähig sein. 

Presse-Mitteilung - Großdemonstration gegen die NATO-Sicherheitskonferenz

Aktionsbündnis gegen die NATO-Sicherheitskonferenz
Presse-Mitteilung 19.01.2023

Wie in den vergangenen Jahren, mobilisieren wir gegen die sogenannte Sicherheitskonferenz, bei der sich Staats- und Regierungschefs, vor allem aus den NATO-Staaten, sowie Politiker*innen mit Spitzenmilitärs und den Lobbyisten der Rüstungskonzerne treffen. Die Münchner Sicherheitskonferenz ist seit ihrer Existenz ein Forum für Militarisierung und Aufrüstung. Dagegen gehen wir auf die Straße.

Wir rufen auf zur Großdemonstration am Samstag, 18. Februar 2023 in München.
Wir treten kompromisslos gegen jede Anwendung militärischer Gewalt ein und fordern
Verhandeln statt Schießen – Abrüsten statt Aufrüsten.

Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, den wir aufs Schärfste verurteilen, aber auch die zunehmende Konfrontation mit der VR China, haben ein neues Wettrüsten in Gang gesetzt. Das werden wir nicht akzeptieren.

Die einzige Alternative zum Krieg ist ein sofortiger Waffenstillstand und eine Verhandlungslösung.

Die Militärausgaben der NATO sind 2022 auf astronomische 1.200 Mrd. US-Dollar gestiegen, Geld, das in allen anderen Bereichen fehlt. Das Geld wäre zur Umsetzung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen wesentlich sinnvoller investiert.
Die globalen Krisen und die größten Herausforderung unserer Zeit, die Beseitigung von Hunger und Armut auf der Welt sowie die Klimakatastrophe, können nicht mit immer größeren Waffenarsenalen und zunehmender Großmachtrivalität gelöst werden, sondern nur durch internationale Kooperation. Oder in den Worten des UN-Generalsekretärs António Guterres: „Die Menschheit hat nur eine Wahl: kooperieren oder umkommen“.

Wir stellen uns gegen jede militärische Lösung von Konflikten und das Anheizen von Kriegen.
Immer mehr Waffenlieferungen an die Ukraine beenden nicht den Krieg.
Das Geschäft mit dem Tod muss beendet werden.
Internationale Beziehungen müssen wiederhergestellt und gemeinsame Lösungen für die
gemeinsamen Probleme gefunden werden.

Das Aktionsbündnis arbeitet seit jeher auf antifaschistischer Grundlage und mit einer klaren Abgrenzung zu nationalistischen und rassistischen Positionen.

Den vollständigen Aufruf des Aktionsbündnisses sowie unseren antifaschistischen Bündniskonsens finden Sie auf unseren Webseiten: https://sicherheitskonferenz.de und https://www.antisiko.de

Mit freundlichen Grüßen
Claus Schreer
für das Aktionsbündnis gegen die NATO-Sicherheitskonferenz

Kontakt: presse@antisiko.de und presse@sicherheitskonferenz.de